Der in Neuenhaus geborene Wilhelm Staehle entstammte einer deutsch-niederländischen Offiziersfamilie. Nach seinem Abitur in Osnabrück schlug er ebenfalls eine Offizierslaufbahn in der preußischen Armee ein und kämpfte im Ersten Weltkrieg. Für seine Verdienste an der Front erhielt er die höchsten Auszeichnungen. Nach der Revolution wurde Staehle von der Reichswehr übernommen und war als angesehener Offizier in Münster, Belgien, den Niederlanden und Celle tätig. 1928 heiratete Staehle die aus Celle stammende Hildegard Stille. Da diese bereits geschieden war, musste Staehle aus der Reichswehr ausscheiden. 1939 wurde er zum Kommandanten des Berliner Invalidenkrankenhauses ernannt und bekleidete den Rang eines Oberst der Wehrmacht. 

Von Beginn an standen Staehle und seine Frau dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber. Das Ehepaar schloss sich der „Kirchlichen Hilfsstelle für evangelische Nichtarier“ an und half  Verfolgten bei der Flucht vor dem Regime. Hierfür konnte Wilhelm Staehle seine Stellung als Kommandant des Berliner Invalidenkrankenhauses nutzen. 

Nach der Besetzung der Niederlande suchte Staehle auf Dienstreisen Kontakt zum dortigen Widerstand. Im Auftrag des deutschen Politikers Carl Friedrich Goerdeler traf er Ende des Jahres 1943 in Coevorden mit führenden Mitgliedern des niederländischen Widerstands zusammen und bat um Unterstützung in der Übergangszeit nach einem Attentat auf Adolf Hitler. Die Pläne wurden von der niederländischen Exilregierung in London abgelehnt. Dennoch hielt Staehle den Kontakt mit dem niederländischen Widerstand aufrecht.

Am 12. Juni 1944 wurde Wilhelm Staehle festgenommen. Der Volksgerichtshof verurteilt ihn am 16. März 1945 zu zwei Jahren Gefängnis wegen Begünstigung eines politischen Häftlings. In der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 wurde er von einem Sonderkommando des Reichssicherheitshauptamtes in der Nähe des Gefängnisses Lehrter Straße in Berlin erschossen. 

In Gedenken an Wilhelm Staehle, der für den Widerstand gegen das NS-Regime sein Leben riskiert und letztlich geopfert hat, ist unsere Schule nach ihm benannt. Wilhelm Staehle hat sich für ein friedliches Miteinander und gegen Hass und Gewalt eingesetzt. Das entspricht dem Leitgedanken unserer Schule: Wir sind eins.